Degustationen
Ein paar Eindrücke von Weinen, die mich immer wieder begleiten, die mir über den Weg gelaufen sind (besser gesagt über die Zunge) oder über die ich zufällig stolperte. Subjektive Beschreibungen , ohne Anspruch auf Perfektion.
Hobbywinzertreffen am 19.10.2024 im Nebenraum des Goldenen Löwen in Weingarten/Baden
Ein paar Wochen bevor dieser Termin zustande kam sprach mich Hans-Martin an, ein Hobbywinzer, der am historischen Petersberg, wie wir auch, Weinberge bewirtschaftet. Er kam mit der Idee um´s Eck, dass es schön wäre, wenn sich einige Petersbergwinzer treffen und ihre Weine zusammen verkosten würden. Vier Wochen später saßen wir dann am Tisch, eine muntere Runde aus 16 Personen, von denen fünf Hobbywinzer und der Rest neugieriger Anhang war.
Hans Martin brachte Grau-, Spätburgunder und Spätburgunder Rosé aus verschiedenen Jahrgängen mit, darunter GB 2023/2022/2020 und SB 2022/2020 und Rosé 2023.
Yves schenkte sein Erstlingswerk aus 2023 aus, eine Silvaner/Riesling Cuvée.
Micha steuerte seine Spätburgunder vom Petersberg 2023 als Fassprobe, einen Spätburgunder 22 aus Untergrombach und einen Weißburgunder 2023 bei. Er nennt sein Projekt "Zinnober".
Familie Gericke bewirtschaftet Terrassen am Ortseingang von Weingarten, darauf wächst Cabernet Sauvignon. Sie stellten einen Rotwein 2022 und einen Rosé 2023 zur Probe an.
Ich brachte noch die Schöne Aussicht weiß 22, unseren Weißburgunder, die Schöne Aussicht Rot 22, unseren Spätburgunder und den Spätburgunder Rosé 23 mit zur Verkostung. Ein letzter Wein spendete Herr Zimmer, seinen historisch letzten Jahrgang, eine Cuvée aus Blauburgunder, Grauburgunder und Regent .
Hans-Martin, Familie Gericke und wir lassen unsere Trauben ausbauen, Micha, Yves und Walter Zimmer bauen ihre Weine in Eigenregie aus.
Weißwein:
Wir starteten mit zwei Grauburgundern von Hans-Martin, der noch nach der alten Qualitätsdenke den Weinen viele Öchsle zugesteht, um sie qualitativ hochwertig ausbauen zu lassen. Der aktuelle Jahrgang 23 schmeckte sauber, sehr fruchtig und eher weich, da sehr reife Trauben verarbeitet wurden. Trotzdem ein guter Wein. 2022, das heiße Jahr, brachte dem Wein sehr viel Alkohol, er wirkte etwas likörig und weichfruchtig, hatte logischerweise recht wenig Säure, wenn man auf diesen Stil steht, hat man sicher seine Freude daran, mir war der Wein insgesamt etwas zu üppig.
Als dritten Wein öffnete Micha seinen Weißburgunder 23 "Zinnober", ein im kleinen Holz ausgebauter Tropfen mit ganz anderer Stilistik. Eher frisch, mit belebender Säure, feine Aromen nach Birne und etwas florale Noten, dazu eine merkliche Fassnote und eine sehr gute Struktur und eine erstaunlich gute Qualität. Es folgte unsere Schöne Aussicht Weiß 22, ein sehr puristischer Wein, der nach Verfliegen des anfänglichen Stinkers recht feinfruchtig und leicht wirkte, am Gaumen mit schönem Saft und einer leichten Bitternote, die dem heißen Jahr geschuldet war. Ich war zufrieden damit. Puristischer ging es mit Yves Cuvée weiter, ein sehr leichter Wein, mit einer prägnanten Säure, dabei sehr linear und stringent, weniger Frucht- als Kräuteraromatik, dabei mit einer rustikalen Kellernote versehen- ein spannender und spannungsvoller Wein und für ein Erstlingswerk top. Den Weißweinabschluss brachte noch einmal ein Wein von Hans-Martin, ein Wein aus dem ebenfalls heißen Jahr 2020, wieder sehr kräftig und von der Stilistik her an den 22er erinnernd, allerdings mit ausgeprägteren Reifenoten.
Rosé:
Es waren wenige Rosés, die zur Verkostung anstanden, interessant war allerdings, welch großen Unterschiede es zu entdecken gab. Ich eröffnete den Reigen mit unserem "Wengerder Rosé" 2023, ein Spätburgunder, der zwei Tage Maischekontakt hatte und im Stahltank ausgebaut ungefiltert abgefüllt wurde. Der Wein hat so gut wie keinen Restzucker, entsprechend kernig und pur präsentierte er sich im Glas. Saftig, rotfruchtig und mentholig, ich mag diesen strubbeligen Kerl.
Weiter ging es mit dem Cabernet Sauvignon Rosé von Familie Gericke, ausgebaut von Andreas Braunecker (Weingut Bosch aus Kronau), der auch unseren Wein ausbaut. Ausgesprochen feine dunkle Beerenfrucht, duftend, saftig, leichte grüne Paprika, sehr dezent frisch und köstlich, mit ganz leichter Restsüße, ein Wein, der richtig Spaß macht.
Hans Martins Rosé brachte das mit, was man von einem typischen Spätburgunder Rosé erwartet: Feine Erdbeeraromatik mit schöner Frucht, etwas Restsüße und sehr zugänglich. Ein Süffelwein im besten Sinne.
Ein Wein, der noch eher zu den Rosés gezählt werden sollte, ist das Cuvée von Walter Zimmer, das eine etwas diffuse Nase hatte durch das Zusammenspiel von Grau- und Spätburgunder, am Gaumen allerdings brachte der Wein eine feste und interessante Struktur und eine angenehmere Aromatik.
Rotwein:
Den Anfang machte Hans-Martin mit seinem Spätburgunder 23, ein schöner, ausgewogener, aus dem Stahltank kommender SB mit der typischen Erdbeeraromatik in der Nase, weich und rund und schmackhaft.
Unsere Schöne Aussicht Rot brachte eine wesentlich prägnantere Säurestruktur mit, da trafen dann konträre Weinphilosophien - oder Geschmäcker - aufeinander. Saftig, sehr aromatisch, mit noch spürbarem Gerbstoff und langem Nachhall, mein Lieblingswein aus unserem umfangreichen Portfolio von drei Weinen.
Es folgte nun ein Wein von Micha, ein Spätburgunder 23 Fassprobe, ein Wein vom Petersberg , vom ehemaligen, sehr steilen, Schulweinberg. Ausgebaut in burgundischen Fässern zeigt der Wein schon jetzt eine tolle tiefe, feinbeerig holzige Aromatik und eine sehr elegante, durchgehend stabile Struktur, ungemein gekonnt. Respekt. Der Spätburgunder aus der Nachbargemeinde Untergrombach ist bisher mein Lieblingswein von Micha, noch tiefer, sehr eigenständig nach Cola, dunklen Beeren, Thymian duftend, ein Top Spätburgunder aus unseren Breiten, und selbstgemacht, das ist kaum zu glauben, das ist alles nur kein Zinnober!
Der 22er Spätburgunder von Hans-Martin im Anschluss war auch ein sehr gekonnter und feiner Wein aus dem Stahltank, dieses Mal mit mehr Saft und etwas mehr Säure, mein bisheriger Favorit von seinen Weinen.
Gespannt war ich auch auf den Cabernet Sauvignon von Gerickes, im Glas überraschte ein eleganter, feingliedriger Cabernet mit fast burgundisch anmutender Struktur und einem dezenten Duft nach Brombeeren, feinen roten Paprika und Kräutern. Ein in sich stimmiger Wein, sehr delikat, viel leichter und eleganter als erwartet.
Zum Abschluss reichte Hans-Martin seinen 2020er Spätburgunder, ein Öchslemeister, mit über 15 Prozent Alkohol, recht schwer und üppig im Glas, aber auch hier mit feiner Beerenaromatik und starkem Körper, man merkt die Handlese und das Top Lesegut.
Fazit:
Der Petersberg, eine historische Lage, die zunehmend Rebfläche verliert, lebt. Wie in einem kleinen, parallel verlaufenden Mikrokosmos kümmern sich Menschen um alte Rebflächen und bauen eigene Weine aus oder lassen sie ausbauen. An diesem Abend traf sich nur ein Teil davon. .Auf den Tischen und im Glas hatten wir ein schillerndes Panoptikum unterschiedlichster Weine, ein Sammelsurium an Ideen, Wünschen und Leidenschaften. Ortsabhängig und ortsgebunden. Petersberggebunden. Auch die hiesige WEINMANUFAKTUR baut noch Trauben vom Petersberg aus, das soll auch so bleiben und ist wichtig.
Für mich war dieser Abend ein großer Gewinn. Zu sehen, wie andere Menschen hier in unserer traditionellen Weinbaugemeinde vom Weinvirus befallen sind und festzustellen, dass auch junge Menschen wie Yves oder die Söhne von Familie Gericke Interesse am Weinbau zeigen, erfüllt mich mit großer Zufriedenheit. Ich hoffe unsere nächste Hobbywinzerrunde wird noch größer. Dazu waren alle Beteiligten sehr sympathisch.
Insgesamt konnte man 16 Weine mit Genuss trinken, welchen Wein ein jeder bevorzugt, hängt vom persönlichen Geschmack ab.
Beeindruckend finde ich vor allem die Arbeit und die Ergebnisse von Micha, der dem Petersberg - zugegebenermaßen mit extrem viel Hingabe- Weinqualitäten entlockt, die sich mit den besten - mindestens in der Region- messen können. Das zeigt, welches Potential in den alten Weinbergen und Weinbergslagen steckt. Vielleicht spricht man irgendwann von den herausragenden Weinen, die hier entstehen können, von den "Garage Winerys" aus Weingarten, die Ziel der Karlsruher und badischen Weinnerds werden und die dann begeistert den Ruf Weingartens als Qualitätsstandort für tolle Weine wie Donnerhall in die Welt posaunen. Tätärätä!!! Und wenn nicht, trinken wir unseren Petersberger selber und erfreuen uns gemeinsam an der historischen Kulturlandschaft, die durch diese wichtige Arbeit geschützt und erhalten bleibt. Oder beides.
Piwi Verkostung am 20.08.2024 mit Michael und Yves
Es liegt jetzt nun schon ein paar Tage zurück, und doch beschäftigt mich dieses Tasting noch, so dass ich das Bedürfnis habe, ein paar Zeilen dazu zu schreiben. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die sogenannten "PIWIS", werden in der Weinwelt äußerst divers diskutiert. Es gibt Winzer, die ihr komplettes Sortiment darauf ausrichten ( Lanz, Julian Moser) , solche, die sich in Gruppen organisieren und die Neuzüchtungen propagieren und pushen (Zukunftsweine , allen voran Eva Vollmer) und auch viele, die skeptisch die Entwicklung beäugen und den neuen Sorten das Potenzial absprechen. Die Meinungsvielfalt in der Weintrinkerbubble - so mein Eindruck - ist ähnlich divers und groß wie in der Winzerszene. Die Wahrheit liegt im Probieren, also war mein Vorschlag, ein paar dieser ach so umstrittenen "Piwis" zu besorgen und blind zu verkosten, um sich ein eigenes Bild davon zu machen. Selbst in unserer kleinen Dreiertastingkombo war die Vorfreude auf die Weinprobe und die Skepsis unterschiedlich ausgeprägt. Meine eigenen Erfahrungen mit verschiedenen Neuzüchtungen war bisher eher positiv, viele Weine davon habe ich mit Genuss getrunken, einschränkend muss ich aber erwähnen, dass es sich dabei weitestgehend um Basisweine und Weine mittlerer Qualitätsstufe handelte, Tiefgründiges und Spitzenwein war eher nicht dabei. Aber das lag eher an meinem bescheidenen Budget als am Angebot, welches aber in den höheren Qualitäten auch noch nicht üppig ausfällt, schenkt man den Journalisten und Kritikern Glauben. Gesagt getan, wir trugen 11 Bouteillen zusammen und machten uns an den Start. Es folgt nun eine kleine Beschreibung der Weine und im Anschluss ein persönliches Fazit.
1. Teresa Deufel, sprudeldicke Dirn, Winzersekt aus Johanniter (bayerischer Bodensee) 18 Euro
Sehr sprudelnde Perlage, recht wild im Mund, mir persönlich etwas zu viel Sprudel. Am Gaumen dann sehr präzise und karg, mit feiner Frucht und leichten Gerbstoffen, andeutungsweise Hefenoten, sehr prägnante Säure, schlanke und stabile Struktur - alles, was ein hochwertiger Sekt braucht.
2. Teresa Deufel, Johanniter 2023 (bayrischer Bodensee) 12 Euro
Gleiche Rebsorte, ganz anderer Wein. Die Nase recht üppig und weich mit Pfirsich, Birne, Ananas (etwas Kaltgäraromatik-aber noch OK), am Gaumen aber gut strukturiert und frisch. Gut gemacht.
3. Weingut Dr. Andreas Kopf, Sauvignac Kabinett (Landau, Pfalz) 8 Euro
Sehr expressive Nase nach Stachelbeeren, Gras, Paprika grün, tropisch mit Maracuja, allerdings etwas scharf und für meine Begriffe etwas zu expressiv, am Gaumen behält es Frische und auch Schärfe, nicht ganz in Harmonie aber trinkig.
4. Weingut Galler Feodora Sauvignac 2019
Komplett anderer Schnack trotz gleicher Rebsorte.goldgelb, gereift, viel Holz, leicht laktisch, gute Würze an Anis oder Fenchel erinnernd, Tertiäraromen von Honig, Karamell, Toffee, am Gaumen üppig, weich, würzig, 13,5 Alkohol, langer Abgang, in sich stimmig
5. Weingut Dr. Andreas Kopf, Souvignier gris 2022 Kabinett, 8 Euro
Jetzt wird es richtig trinkig. Frisch, feinfruchtig, Kernobst, mit etwas Restsüße, ein Basiswein, prädestiniert für die Sommertage, leicht, ausgewogen, feine Säure, insgesamt gut balanciert, läuft
6. Geilweilerhof Gf.Ga-52-42 2023 ca.4 Euro!!!!! (Liter)
Literwein mit kryptischem Rebsortennamen. Williamsbirne, Williamsbirne, Williamsbirne, leicht grasig, gefährlich trinkig, saftig, ausgewogen, einfach, etwas stumpfe Säure, ansonsten Preis-Leistung tip top, Oktoberfestwein, oder Wurschtmarkt
7. Geilweilerhof Gf.2010-11-48 2023 7 Euro
Wieder eine Kryptosorte, dieses Mal eher an Sauvignon Blanc Aromatik erinnernd, mit grasigen, stachelbeerigen Noten, leicht schweißelig, etwas komplexer am Gaumen, bis auf den kleinen Schweißer recht stimmig auch von seiner Struktur, nichts Besonderes
8. Weingut Lanz, Lindauer 2021, Nonnenhorn, Bayrischer Bodensee 21 Euro
So, jetzt wird's komplexer. Das Cuvee aus Souvignier gris und Johanniter ist ein Ortswein von Benny Lanz, ohne Angabe der Rebsorten. Eher dezente, feine Kernobstaromen mit feinem Hefeton und tollem, elegantem Holz, am Gaumen straff und stringent, sehr druckvoll, gut balanciert, chardonnesk, macht richtig Laune und ich höre meinen inneren Piwigegner schreien, „ich halt ja schon mein Maul“! Und es gibt ja noch den großen Lagenwein, den ich sehr bald probieren muss!
9. Kraemer ökologisch orange Johanniter 2020
Mostig, roter Apfel, spicy, Tee, auch floral, gute Gerbstoffe, Orange, zestig, stoffig, eine Gosch voll Wein, schön wild und ungestüm, wenn man orange mag wunderbar!
10. Teresa Deufel, Pinotin 2022, (Bayrischer Bodensee) 18 Euro
Frische, leicht laktische Nase mit viel Sauerkirsche, Johannisbeere, leicht süßlich vanillig, wirkt wie semi-carbonique Gärung, auch Thymian, Tee, am Gaumen saftig mit frischer Säure und trocken, Kühle tut dem Wein gut, ich mag das sehr
11. Geilweilerhof, Calandro 2020, (Pfalz) 8 Euro
Dunkle Farbe, sehr kirschig, Brombeere, floral, Pfingstrose, sehr offene präsente Aromen ins Kitschige gehend und eher eindimensional, erinnert mich an einfachen Dornfelder, dumpfe Gerbstoffe und wenig animierender Gaumen, Säure ist recht stumpf und Tannine recht austrocknend, die innere Dichte geht dem Wein komplett ab, ich finde den Wein wenig animierend
So, und jetzt? Klüger als zuvor? Auf jeden Fall. Nehmen wir mal an, die Probe wäre ganz blind abgelaufen, ohne dass wir gewusst hätten, dass es sich hier um Piwi Wein handelt. Wir hätten wahrscheinlich auf die ein oder andere Aromarebsorte wie Sauvignon Blanc oder Muskateller getippt, auf Chardonnay oder Grauburgunder aus dem Holzfass, vielleicht Riesling, im Rotweinbereich auf Dornfelder, Gamay oder Portugieser. Im Glas hatten wir die oben erwähnten Piwis, sei´s drum. In dieser Probe gab es wie in jeder Probe mit klassischen Weinen gute und nicht so gute Weine, Tropfen, die einen persönlich ansprechen (bei mir Sekt, Lindauer, Galler, der einfache Liter dessen Nummer ich nicht nennen kann, Pinotin, Orange) und eher Enttäuschendes (Calandro, die 0,75 Liter Nummer ), letztlich eine ziemlich gute Quote auch im Vergleich zu "normalen" Proben. Preislich starteten wir bei witzigen vier Euro für den Liter bis hin zu 21 Euro für den Lindauer und Galler, was ein gutes mittleres Preisniveau bedeutet. Die Spitze nicht ausgeschöpft. Preis - Leistung fand ich bei den Proben absolut in Ordnung.
Mein Fazit:
Trinkweine, Konsumweine, Basisweine sollen und können unbedingt Piwis sein, denn ob ich mir vier bis fünf Schoppen Müller Schorle (nix gegen Müller) oder Gf.Ga-52-42 Schorle im Festzelt einverleibe macht für mich kein Unterschied. Schmecken muss es. Die Qualität der verkosteten Basisweine unterscheidet sich für mich auch nicht eklatant von den klassischen Rebsorten, da hängt viel vom Können des Winzers ab. Interessant wird es dann, wenn wir in die Spitze gehen. Das Angebot ist noch nicht üppig, aber wie auch? Ich bin der festen Überzeugung, dass Rebsorten wie z.B. Johanniter oder Souvignier Gris enorm viel Potenzial haben. Mutige Winzer wie Benny Lanz, Kraemer, Teresa Deufel, Julian Moser, Eva Vollmer -um nur ein paar zu nennen- gehen diesen Weg, und ich werde ihn mitgehen. Gut Ding will Weile haben und braucht Erfahrung, Hingabe und Know How.
Die "klassischen" Rebsorten gibt es weiterhin, und das auch zurecht. 85 % der in Deutschland getrunkenen Weine werden im Discounter gekauft, Preis liegt im Schnitt bei ca. 3 Euro die Flasche. Vielleicht landet im Rotkäppchen mal Gf.Ga-52-42 , dann kauf ich mir vielleicht auch mal ein Fläschle. Die Natur wird's uns danken.
Treffen der Mikrowinzer Michael, Yves und Thomas im Weinestall mit Verkostung der selbstgemachten Weine am 03.02.2024
Auf diesen Termin freute ich mich sehr!
Erstens kamen drei weinverrückte Typen zusammen und zweitens brachten sie noch eigene Weine aus den bewirtschafteten Klein- bis Kleinstparzellen mit zum Verkosten.
Michael, der sich schon 15 Jahre im Weinmachen probiert und sich intensiv damit beschäftigt, hatte zwei Weißburgunderproben aus 2022 und 2023 und drei Spätburgunderproben dabei. Die beiden Weißburgunder und ein Spätburgunder stammen aus der Lage Petersberg in Weingarten, die anderen Spätburgunder aus dem Jahre 2020 und 2022 aus Untergrombach. Sie sind auf Lagen in der Nähe des Michaelsberges gewachsen.
Yves brachte sein Erstlingswerk mit, ein Cuvée aus Riesling und Silvaner aus dem Petersberg, die genaue Beschreibung findet ihr weiter unten in einer kleinen Expertise.
Ich steuerte die Schöne Aussicht Rot 2021 und die SAW weiß 2022 bei, die wir nicht selbst gekeltert, aber deren Trauben wir selbst anbauen und beim Weingut Bosch in Kronau von Andreas Braunecker ausbauen lassen.
Wir begannen mit den Weißburgundern, die alle knochentrocken ausgebaut sind. Wenig Frucht, viel Kräuter, viel Florales, weiße Blüten, eine animierende Säure. Beide 2022 waren schon definierter, etwas dunkler in ihrer Aromatik, hatten aber auffallende Parallelen. Die SAW war insgesamt dezenter, durch den BSA mit etwas milderer Säure , Michas WB aromenintensiver mit einer markanteren Säure. Der 2023 WB sehr frisch, noch hefegeprägter, aber schon sehr präzise und etwas heller in den Aromen. Drei sehr pure Weißburgunder, sehr eigenständig und in sich stimmig.
Yves Wein reihte sich ein in die Kräuter- Blütenaromatik, mit etwas mehr Frucht, aber auch trocken und pur.
Die SAW rot 2021 ist ein saftigfrischer Pinot noir, durch die eineinhalb Jahre im amerikanischen Barrique deutlich holzgeprägt, aber die Holzaromen sind gut eingebunden. Darüberhinaus ist der Wein eher schlank und trotzdem mit einem intensiven Kern und einer sehr guten Struktur ausgestattet. Ein sehr guter Wein, da waren wir uns alle einig.
Auf die Spätburgunder von Micha war ich sehr gespannt. Wir begannen mit dem 2022 Untergrombacher, ein unglaublich stimmiger, würzig frischer Spätburgunder mit einer extremen Tiefe und Konzentration, ohne dabei fett zu wirken. Vielleicht der beste Pinot, den ich aus unserer Gegend bisher im Glas hatte, bin immer noch geflasht, ein unglaublich guter Wein den der Hobby Winzer hier in die Flasche gefüllt hat. Dreifach Chapeau. Der Weingartner 2022 hatte leider ein wenig Aceton, das mit Luft etwas verflog, auch hier Saft und Frische und eine tolle Struktur.
Zum Abschluss verkosteten wir noch einen Spätburgunder 2020 aus Untergrombach. Dieser Wein war würziger als der 2022, hatte schon erste Tertiäraromen und deutlich mehr Gerbstoff. Aber auch er besaß eine hervorragende Qualität. Michaels Trauben stammen aus biologisch bewirtschafteten Weinbergen, die Weine sind spontan vergoren und ungeschönt und unfiltriert auf die Flasche gezogen. Lange Rede kurzer Sinn:
Dieser Abend zeigte mir, welches Niveau Weine sogenannter Mikrowinzer erreichen können, damit meine ich in erster Linie Michael uns seine mitgebrachten Tropfen. Was Yves im ersten Jahr vollbracht hat, ist auch sehr stark. Wir drei bewirtschaften im Prinzip aufgegebene Weinberge mit alten Rebstöcken und ich finde den Gedanken sehr schön, dass die alten Reben in den historischen Lagen so gute Qualitäten erbringen können. Wir Hobbywinzer machen Wein aus Begeisterung und Leidenschaft und müssen nicht wirtschaftlich denken, also können wir uns den Luxus erlauben, solche Lagen weiterleben zu lassen, die alten Anlagen wertzuschätzen und letztlich auch noch extrem wohlschmeckende und ernsthafte Weine zu keltern. Dieses Jahr werde ich auch meine ersten Versuche mit einem Teil der Trauben machen, jetzt bin ich angefixt.
Auf der Suche nach dem Weingärtner Terroir.....
Donnerstag 01.02.2024 Weinfuzzi VDP Probe
Weingut Seeger - Leimen
Fünf Weine standen bei unserer ersten VDP Verkostung auf dem Programm, Sekt Blanc de Blanc, Rosé Gutswein 2022, Cuvée Georg 2022, Cuvée Anna 2021 und der Blaue Spätburgunder Leimener Herrenberg erste Lage 2021.
Eins vorweg - es waren qualitativ gute bis sehr gute Weine.
Der Winzer zeigt eine Handschrift, die sich in den Weinen wiederfindet. Im Gegensatz zu vielen jungen und modernen Erzeugern, die einen schlanken, straffen Stil anstreben, schmecken die Seegerweine reif und üppig. Der Sekt ist zwar Brut, aber knapp an der Grenze zu trocken und mit üppig reifer Frucht ausgestattet, der Rosé auch ausladend und reif, allerdings mit einer angenehmen Frische und etwas Gerbstoff. Die Cuvées bringen auch eine warme, üppige Frucht und viel Holz mit. Am straffsten ist der Blaue Spätburgunder, der gerne noch zwei drei Jahre reifen darf, auch hier ist spürbar neues Holz eingesetzt . Der Jahrgang 21 wirkt etwas frischer, sowohl der Spätburgunder und auch das Cuvée Anna besitzen eine belebende Säure, was mir gut gefällt. "Wein muss schmecken", das ist der Leitspruch von Seeger, kein besonders tiefsinniger Spruch für ein VDP Weingut. Die Weine haben gut performt, hatten einen spürbaren Stil, mir persönlich etwas zu ausladend in ihrer Aromatik, aber geschmeckt hat es .
Mittwochsverkostung mit Yves am 31.01.24
Thema: Mosel
Fassprobe Rosé Steingass am 20.01.2024
Unser erster Rosé, etwas aus der Not geboren, denn das Jahr 2023 hatte für uns einige Überraschungen und Widrigkeiten parat. Die Tatsache, dass unser Weißburgunder auf der schönen Aussicht dem Hagel größtenteils zum Opfer fiel und wir noch zwei volle Fässer 2022 Rotwein auf Lager haben, war ausschlaggebend für die Roséentscheidung. Die Spätburgundertrauben waren dank der tollen Arbeit unserer Lesehelfer qualitativ sehr gut, allerdings holten wir die Trauben recht früh und die Öchslewerte schossen mit 82 Grad nicht gerade durch die Decke. Jetzt liegt er im Fass, besser gesagt im 525 Liter Stahltank, der Steingassrosé.
Knackig sollte er werden, nicht süß und leicht, sondern frisch, mit Grip, und trocken. Zwei volle Tage Maischestandzeit, dann ab in den Tank.
Grantapfelsaftfarbe in hell, leuchtend, frisch, helle und dunkle Kirsche, rote Johannisbeere, dezente Würze, am Gaumen trocken, markante aber reife und animierende Säure, saftig, saftig, saftig, ein richtiger GlouGlou Wein, sehr naturbelassen mit etwas begleitendem Gerbstoff, lieber Andreas, bitte genauso abfüllen, ich lieb´s schon jetzt.
Wir prüfen jetzt, ob die BSA schon durch ist oder erst begonnen hat, dann versuchen wir alles, den Wein so zu belassen. Juhu.
Lemberger Masterclass am 20.01.2024 mit Manfred Beismann und dem Verein für Weinkultur Kraichtal im Weingut Klenert:
Ich war schon recht gespannt auf die Probe mit 15 hochwertigen Lembergern, die Manfred Beismann zusammengestellt hatte. In angenehmer Athmosphäre saßen 23 Weininteressierte im neuen Verkostungsraum im imposanten Klenert Neubau zusammen und probierten verschiedene Lemberger aus Württemberg, Baden und Österreich bzw. aus dem Burgenland. Interessant, wie viele Facetten die Rebsorte zeigt, von frisch, kühl, saftig wild und stinkig bis sehr dicht, holzbetont und eher warm, entsprechend unterschiedlich war das Gesamtfazit der Teilnehmer, die am Ende der Probe die Plätze 1-3 vergeben mussten. Nach Auswertung aller Platzierungen lag der Lemberger vom Weingut Dautel vor Aldinger und Triebaumer. Damit kann ich gut leben.
Meine Favoriten waren auf Platz 3 Wachtstetter Glaukos Platz 2 Aldinger und Platz 1 Ernst Triebaumer, obwohl die letztgenannten zwei noch ausgesprochen jung waren und ihr volles Potenzial erst in den nächsten Jahren zeigen werden. Trotzdem endgeile Weine. Sehr erwähnenswert die aktuell ziemlich Hippen und neuen Württemberger roterfaden und Lassa. Beide pflegen einen kühlen, saftigen und naturbelassenen Stil.
1. 2018 Lemberger Weingut roterfaden, Vaihingen (Württemberg)
mit 11% wie ein furztrockener, saurer Rotbäckchen Cranberries-Sauerkirschsaft in gut, extrem animierend, feine Gerbstoffe.
2. 2019 Lemberger native Weingut Lassak, Hessigheim (Württemberg)
tiefer, komplexer, würziger, floral, mit dunkler Kirsche, auch sehr frisch und ohne Schwefel abgefüllt, etwas balsamisch und schön straff.
3. 2019 Blaufränkisch Burgenland, Weingut Moric, Großhöflein (Burgenland)
Offene Aromen dunkler Beeren, schwarze Heidelbeere, leicht flüchtige Säurestinker aber noch angenehm, pfeffrig floral (Rose, Veilchen) gute straffe Säure, wärmer in der Anmutung als Wein 1 und 2.
4. 2016 Blaufränkisch Leithaberg, WG Lichtenberger-Gonzalez, Breitenbrunn (Burgenland)
Dunkle Kirsche Cola, floral, rauchig, recht viel Holz, etwas kratzige und unreife Tannine, vollmundig mit gutem Saft, Heidelbeere
5. 2017 Blaufränkisch Eisenberg Reserve Weingut Krutzler Deutsch-Schützen (Burgenland)
Etwas streng, animalisch, fleischig, Heidelbeere, saftig, Tamarinde, schön straff, sehr stabil und gute Form, Kaffee, dicht und konzentriert und trotzdem frisch und animierend - das macht Spaß
6. 2015 Blaufränkisch Himmelreich Weingut Klumpp Bruchsal (Baden)
Süße Nase, dunkle Amarenakirsche, etwas Aceton, etwas weich, breit am Gaumen mit wenig straffer Säure, schmeckbare Reife
7. 2017 Lemberger Reserve, Weingut Plag , Kürnbach (Baden)
Schöne Würze, dunkle Heidelbeere, Tee, dunkle Schokolade, straff aber warm, sehr geschliffen und aromatisch fein mit Substanz
8. 2017 Blaufränkisch Dicker Franz, Burg Ravensburg, Sulzfeld (Baden)
Weich und süß in der Nase, Portwein, etwas Schal mit fehlender Frische , gereift, Tertiäraromen deutlich ausgeprägt, am Gaumen dicht mit etwas bitterem Saft, aber ordentlicher Länge - insgesamt etwas enttäuschend.
9. 2016 Lemberger Michaelsberg GG Weingut Dautel, Bönnigheim (Württemberg)
Leichter Nobelstinker, floral, Sauerkirschen, auch dunkle Kirsche, pfeffrig, ätherisch, trotz der Dichte wirkt der Wein leicht und verspielt, pflegt das Understatement, saftig mit stabilem Kern, sehr individuell und interessant.
10. 2015 Lemberger Glaukos GG, Weingut Wachtstetter, Pfaffenhofen, (Württemberg)
Süßlich in der Nase mit trotzdem herber Frucht, dunkle Beeren, Pflaume, saftig, konzentriert offene Aromatik, gut eingebundenes Holz, griffiges und reifes Tannin, stimmig - top top top
11. 2015 Lemberger Schemelsberg GG Staatsweingut Weinsberg, Weinsberg (Württemberg)
Reife Nase, dunkelbeerig, etwas unreife, lebhafte Tannine, vegetabil, kräuterig, aber süffig
12. 2016 Blaufränkisch Spermen GG, Weingut Seeger, Leimen (Baden)
Etwas Brett, sehr dicht, viel Tertiäraromatik, mit Luft immer frischer werdend, dunkle Beerenfrucht, holzig, vanillig, am Gaumen sehr dicht und stabil und langanhaltend - braucht Zeit im Glas, dann immer besser werdend
13. 2015 Lemberger Neippberg Schlossberg GG, Weingut Graf Neippberg, Schwaigern (Württemberg)
Reif, süßlich, ätherisch, Cola, tief, satt, weich, dunkle Kirsche, fein, saftig, perfekte Reife- ein Genuss
14. 2020 Lemberger Fellbach Lämmler GG, Weingut Aldinger, Fellbach,(Württemberg)
Dunkle Kirsche,Schwarztee, dicht, stabil, saftig, gerbstoffreich, pfeffrig, noch austrocknend, extrem konzentriert mit gutem Zug und straffer, animierender Säure, ein Athlet von Wein, mega
15. 2019 Blaufränkisch Marienthal, Weingut Ernst Triebaumer, Rust (Burgenland)
Öha, andere Dimension, Reife dunkle Beeren, Kräuter, floral, alles sehr dezent, super konzentriert, stimmig, fein, schlank, gute Gerbstoffe, sehr elegant, burgundisch.
Blindverkostung zweier Proben von Yves am 18.01.2024
Kleine Flasche:
Klares, mittleres zitronengelb
Saubere, jugendliche Nase mit mittlerer Intensität, recht komplexe, etwas verwaschene Aromatik, anfangs etwas gemüsig und scharf, grasig kräuterige Aromen, (Waldmeister, Kamille), Maggi, salzig, mit Luft weiße Blüten, eher grüner Apfel, unreife Birne und unreifer Pfirsich, kräutrig-florale Note dominant. Angenehme Hefenoten dezent im Hintergrund.
Am Gaumen trocken mit markanter, leicht stumpfer Säure, mittlerer Alkohol (ca. 11- 11,5%) schlankem Körper und mittlerer Geschmacksintensität, mittlerer Abgang.
Eher kräuterig medizinal am Gaumen als fruchtig. Wermutartig.
Leicht bittere phenolische kratzige Noten, noch angenehm. Insgesamt gute Balance. Gute Intensität.
Fazit: Schöner, ungewöhnlicher (Riesling/Sylvaner/..) vom Muschelkalk/Verwitterungsböden mit ausgeprägter Kräuteraromatik (Sudartig) und schöner Salzigkeit, jugendlicher Wein, saftig. Stahltank oder Gebinde ohne Geschmackseinfluss. Jahrgang 22 oder 23
Große Flasche:
Klares, mittleres Zitronengelb,
saubere, jugendliche Nase mit mittlerer Intensität.
Leicht flüchtige Säure, leicht schmutzige Kompostnoten, aber O.K., offene Fruchtaromatik nach gelbem Apfel, Birne, zitrische Nuancen, Ananas, auch weiße Blüten, Würzige Komponenten, Fleischbrühe, Maggi, leichte Hefenoten , insgesamt eher wild als harmonisch. Interessant.
Trocken, Mittlere Säure (BSA?), mittlere Geschmacksintensität, mittlerer Alkohol (11,5-12%) mittler Abgang, am Gaumen Frucht aber vermehrt Kräuter und etwas bittere Phenolik, noch angenehm, leicht aber intensiv, Hefelager (ca. 6 Monate), sehr pur und authentisch, gute Balance, jetzt trinken und die nächsten 2-4 Jahre, Stahltank, Weißburgunder, Muschelkalkboden mit geringer Auflage. Jahrgang 22.
Fazit: Strubbelig authentischer Weißburgunder aus dem Stahltank mit offener Frucht und Kräuteraromatik, leicht bitterer Phenolik und BSA Säure. Salzig und Wermutartig, spannend, aber sicher nicht für jeden genießbar.
„Könnte“ die Schöne Aussicht sein.
Mittwochsverkostung mit Yves. am 17.01.2024
Heute das Motto: "Eine Rebsorte, die wir uns gegenseitig noch nicht eingeschenkt hatten." Nach ca. 10 Proben zuvor nicht so einfach.
Er beginnt mit Einschenken:
Im Glas ein Wein mit mittlerem Goldgelb. Die Nase warm, füllig, weich, am Gaumen eher straff mit gutem Gerbstoff- hoppla, das hätte ich nicht erwartet Da ich weiß, welche Rebsorten auszuschließen sind ,(also z.B. Gutedel, Chardonnay, Silvaner, Riesling) lande ich bei den Burgundersorten und bin mir nicht im Klaren, ob Weiß- oder Grauburgunder. Da Yves Grauburgunder ausschließt bin ich etwas lost, denn Weißburgunder passt nicht, der Wein ist zu üppig und kraftvoll dafür. Auf Auxerrois komme ich nicht, eine Schande für einen Wahlweingärtner, der ist es, und zwar von Becker, Jahrgang 2017, ein Auxerrois mit Rasse und Tiefgang, ein Genuss.
Jetzt ich:
Kupferrot, leicht schlierig, und Yves nagelt den Wein allein vom Sehen. "Jaspis, Roter Gutedel Unterirdisch". Ich hätte bei einer der letzten Proben nichts erzählen sollen von diesem Wein, aber immerhin weiß ich jetzt, dass mein Gegenüber gut zuhört.
Der Jaspis ist für mich eine Offenbarung, ein Jahr in der Amphore im Weinberg, zwei Jahre noch im Holzfass, drei Jahre in der Flasche, ohne Filtration und Schwefel abgefüllt, etwas Hefe belassen zur Stabilisation. Die Frische springt mich an, der Wein ist saftig mit tollem Gerbstoff, wie ein Direktsaft , leicht im Alkohol und enormer Intensität. Vielfältigste Aromen: Florale orientalische Würze ,süß, frisch rotfruchtig, Schwarztee und Hagebutte, apfelig, mostig, vegetabil, leicht stinkig- alles was das Herz und der Weintrinker begehrt.
Ein Meditationswein zum Leberwurstbrot. Geil.
Wir sind uns einig, heute hatten wir zwei extrem stimmige Weine, sehr ausdrucksstark und lebendig.
Kosten Jaspis ca. 28 Euro (0,5l)
Kosten Auxerrois ca. 22 Euro (0,75)
21.05.21
Weingut Ansgar Clüsserath
Trittenheimer Apotheke Kabinett 2019
13,90 Euro
Die unendliche Leichtigkeit des Weins! Der Kabinett von Eva Clüsserath ist ein sehr leichter (8,5 % Alkohol) , sehr feiner, fruchtsüßer Wein, der eine tolle Spannung und eine sehr lebendige Frische hat. Er riecht zitrisch, apfelig, hat leichte reduktive Petrol- und Zündplättchennoten, auch das lange Hefelager findet man im Duft wieder. In der Nase und am Gaumen spürt man eine elektrisierende Mineralik, der Wein ist kristallklar und salzig, die feine und reife Säure trägt den Wein und macht ihn (herz-)erfrischend. Der Wein ist noch extrem jung, aber schon köstlich, das wird er die nächsten 20 Jahre noch bleiben. Wer so eine Apotheke zu eigen hat, braucht keine andere Medizin mehr!!!
15.05.20
Weingut Stenner
Scheurebe Gutswein 2020
7,50 Euro
Wenn es den Begriff Sommerwein noch nicht gäbe, müsste er für diese Scheurebe extra erfunden werden. Ein leichter, feingliedriger Wein, der ein tolles harmonisches Säure - Süße Spiel besitzt. Am Anfang wirkt der Wein etwas verhalten, aber von Schluck zu Schluck kommt mehr Trinkfreude auf, oft ist es bei Bukettweinen umgekehrt. Der Wein duftet dezent nach Zitrusfrüchten und unreifen tropischen Früchten (Papaya, Mango) , schmeckt leicht und bekömmlich. Er eignet sich sowohl als Essensbegleiter als auch als Terrassenwein. Kaum beschrieben ist die Flasche schon leer!!! Na dann bis zum nächsten Mal!
20.05.20
Weingut Bosch
Unart 2019
7,90 Euro
Ein weiterer Wein aus der „Spielart“ Linie von A. Braunecker, dieses Mal ein unartiger Riesling, der spontan vergärt und mit etwas Restsüße brilliert. Der Wein ist filigran, mit toller
Kräuterwürze und zitrischen Aromen, besonders gelungen in diesem Fall ist das tolle Säure - Süße Verhältnis, alles strotzt vor Frische und Knackigkeit. Fast schon moselartig. Andreas
schreibt, dieser Riesling sei wie eine schlechte Angewohnheit, einmal damit angefangen, könne man nicht mehr aufhören am Glas zu riechen und zu nippen. Prinzipiell stimme ich ihm zu, wobei
ich eigentlich der Meinung bin, dass das Beschriebene eher zu einer guten Angewohnheit zählt. Na dann nipp ich nochmal und mache mir noch ein paar Gedanken...
28.04.20
Weingut Chateau Fontvert
Luberon/Frankreich
Souleu e terraire 2019
10,90 Euro
Man sollte sich nicht von der blass rosa Farbe täuschen lassen. Der Wein ist ganz fein, sein zartes Aroma und ein wunderbar weiniger Charakter zeichnen ihn aus. Der Händler Maximilian Förg, der in Stuttgart „Provence Wein“ betreibt, wurde über meine Homepage auf den Weinstall aufmerksam und schrieb mich an. Ein toller Zufall, da ich schon lange auf der Suche nach leckeren Rosés war. So kam eins zum anderen und ich beziehe jetzt zwei hervorragende Rosé Weine aus dem Luberon für mein Sortiment. Das demeter Weingut stellt diesen zarten Wein her, der nach Weinbergpfirsich, exotischen Früchten und Malvenblüten duftet . Im Mund sehr sanft mit einer tollen Länge , frisch und saftig trotz der milden Säure. Ein Top Rosé!
28.02.2020
Weingut Chateau de la viaudiere
Cotes du Layon Frankreich
Sauvignon blanc 2017
8,90 Euro
Der Sauvignon zeigt sich zuerst sehr verhalten im Glas. Wenig Duft strömt mir entgegen. Mit Luft öffnet sich der Wein nach und nach, feine tropische Noten, auch reifer Apfel, leicht süß, obwohl der Wein knochentrocken ist. Im Mund eher untypisch füllig und warm, das heiße Jahr 2017 gibt dem Wein den Charakter. Hier dominiert nicht die spritzige Säure eines Sauvignon blanc, eher hat man warmfruchtige Noten und eine präsente Fülle im Mund. Dieser Wein schreit förmlich nach kräftigem Käse, und , ach Wunder, in dieser Kombination zeigt er seine versteckte Frucht sehr viel deutlicher. Ein kräftiger, doch subtiler Wein, ein Essensbegleiter und ganz und gar unaufdringlich. Familie Gelineau baut diesen Wein an der Cotes du Layon, einem Nebenfluss der Loire an. Sie bewirtschaftet das im 16. Jahrhundert entstandene Gut seit dem Jahre 1930 und Pierre Antoine und seine Frau Agnes stellen hier unverfälschte, pure Weine her, die den Jahrgang und die Herkunft widerspiegeln.
30.01.2020
Weingut Champ Long Ventoux
Tradition 2018
7,90 Euro
Endlich wieder ein Freitagsschoppen. Nach Weihnachtstrubel und Alkoholpäuschen freue ich mich, wieder leckere Alltagströpfchen auf sehr hohem Niveau vorzustellen. Im neuen Jahr verändere ich die Taktung etwas, nicht jede Woche, alle drei bis vier Wochen wird es etwas Neues geben. Hier ein wunderschöner Rhonewein aus dem altbekannten Weingut Champ Long aus Entrechaux , am Fuße des Mont Ventoux gelegen. Der "Tradition" ist der Einstiegswein und ein Cuvee aus den typischen Rhone Rebsorten Roussanne, Grenache blanc, Viognier und Clairette. Für diesen Wein wurden die Reben von Hand geerntet, die Erntemenge ist mit 45 hl/Hektar vergleichbar mit der Menge, die in Deutschland für Große Gewächse geerntet werden, ausgebaut wird dieser Weißwein in Stahl oder Beton. Der Duft ist dezent floral (Akazienblüte), tropisch (kandierte Ananas) mit leichten Mentholnoten, eher ungewöhnlich aber köstlich und ansprechend, nur nicht plakativ. Im Mund besitzt der Weine eine schöne warme Fülle, gepaart mit einer sanften Säure und einer leichten Salzigkeit. Ein ruhiger, unaufgeregter und köstlicher Weißwein, der toll zu gegrilltem Oktopus, Dorade und Käse (Parmesan, Comté) passt. Da kann das Jahr entspannt beginnen.
29.11.2019
Oriol Rossell - Penèdes Katalonien
Cava Brut Rosé
14 Euro
Der letzte Cava aus meinem Sortiment und der edelste. Ob es der beste ist, muss der Genießer entscheiden. Der Grundwein wurde vor 4 Jahren in die Flasche gefüllt und insgesamt liegt er dort ebensolange, bevor der Hefesatz entfernt und der Sekt verkorkt wird. Ein Gran reserva ohne Schnörkel, natürlich, pur, mineralisch. Im Vergleich zu seinen "einfacheren" Brüdern besitzt dieser Cava mehr Tiefe und eine ganz feine Perlage. Ein herrlicher Aperitif für Weihnachten, aber auch Essensbegleiter für viele Speisen, der wuppt fast alles. Ein Allrounder sozusagen. Und wer nicht die ganze Flasche schafft, wird sich am nächsten Tag noch weiter freuen, denn der Cava entwickelt sich tatsächlich wie ein guter Wein weiter. Weihnachten - jetzt kannst du kommen.
22.11.2019
Weingut Bosch Kronau Baden
Eigenart 2018
12,80 Euro
Eigenartig, einen Wein Eigenart zu nennen. Das Projekt von Andreas Braunecker, einen Müller-Thurgau in ein Holzfass zu packen, ist nicht unbedingt eigenartig, ich würde es eher mutig oder experimentierfreudig nennen. Das Weingut Bosch ist vielfältig aufgestellt, unter der Linie "Stilart" probiert Andreas Braunecker Neues. Der Eigenart ist sehr individuell, extrem würzig, wenig fruchtig, am ehesten findet man subtile Kernobstnoten, es überwiegt eine tolle, vielschichtige vanillige Würzigkeit. Der Wein schmeckt angenehm nach Holz und hat ein wunderbares, saftiges Säuregerüst, er passt super zu Weichkäse (mit roter Rinde), gereifterem Ziegenkäse oder auch zu Hühnchen orientalisch.
15.11.2019
Oriol Rossell Penedes
Xino Xano 2018
5,80 Euro
Heue geht es ganz einfach zu beim Freitagsschoppen. Der weiße Tischwein des Cava- Weinguts steht auf dem Programm, mit 5,80 Euro ein Schnäppchen, aber immer noch fast doppelt so teuer wie die Durchschnittsflasche in Deutschland. Handgelesene Trauben, die schonend in 20 kg fassende Kisten kommen, um die Frucht nicht zu beschädigen, bilden die Grundlage für diesen puren Landwein aus Xarello und Muscat. Xarello erbringt einen warmen, etwas fülligen Wein, der keine ausgeprägte Aromatik besitzt, Muscat steuert Blumigkeit und etwas Frucht bei. Der Wein ist ausgesprochen unaufgeregt und unspektakulär. Ein ganz purer Tropfen, entweder im Sommer mit Eiswürfeln oder in den Monaten mit "r " zu Muscheln, großartig und anders.
07.11.2019
Weingut Plag - Kürnbach Baden
Grauburgunder Premium 2017
8 Euro
Dass ich als alter Grauburgundermuffel noch ebendiesen in mein Programm aufnehme, muss wohl an Philipp Plag liegen. Ich mag keine gummibärlastigen, dicken Fruchtweine, aber Plag hat es in dem warmen 2018-Jahr geschafft, einen Grauburgunder mit 12,5 % Alkohol zu füllen, der eine wunderbare Ausgewogenheit mitbringt. Der Wein besitzt eine milde Birnenfrucht und nussige Aromen, mit leichten Kräuternoten, insgesamt ein warmer Charakter, aber eben nicht pappig und dick, auch nicht überfruchtig. Ein Grauburgunder nach meinem Geschmack. Dass ich diesen Satz mal über die Lippen bringe...
01.11.2019
Agricola Molino - Piemont
Moscato d´Asti Mistral 2018
13,50 Euro
Ich freu mich immer auf den Moment, wenn ich so manche Weinprobe mit diesem "Asti" abschließe. In der Regel charmantes Kichern, ungläubiges Kopfschütteln oder mitleidige Mienen. Nach dem Einschenken wird es dann meist ruhig, konzentrierte Gesichter, Ohs und Ahs und am Ende Begeisterungsstürme. Zumindest bei denen, die gerne Süßweine trinken. Die Molinobrüder stellen diesen von Aromen überbordenden Schaumwein her, die Säure puffert die Süße perfekt, somit entsteht ein ganz besonderer, traditioneller Süßwein aus dem Piemont. Hat nichts mit Cinzanos Süßwein zu tun. Dazu ein schöner Butterkuchen mit karamellisierten Mandeln, shortbread, oder weiße Schokolade. Oh, Ah!!!
25.10.2019
Cappella Sant Andrea - San Gimignano Toskana
DOCG Vernaccia di San Gimignano 2015
14,50 Euro
Einen Freitagabend mit einem "Natural Wine" zu starten, ist für manche Hochgenuss, für manche verstörend. Fakt ist, dass dieser Wein etwas von der Norm abweicht, was an der Herstellungsweise liegt. Die Trauben liegen mehrereTage auf der Maische, was den Wein phenolischer macht, die Aromen verändern sich. Es entstehen vegetabile, mostig hefige Noten, es wurde wenig geschwefelt und behandelt. Daraus entsteht dieses Aromenwunder. Gelbe Frucht, Süßholz, Heu, Tabak, Holz, Vanille, Erdigkeit und Salz, alles drin. Fast ein Kräutersud, der im Glas liegt. Ein Weißwein also zum Meditieren und Schnüffeln. Oder zu einem schönen weißen Fleisch (Schweins- oder Kalbskotelett) oder kräftigen Fisch (Seeteufel) mit Kräuterkruste. Ich liebe Weine, die eine solche Eigenständigkeit besitzen und lass mich sehr gerne darauf ein - Sie auch?
18.10.2019
Oriol Rossell - Penèdes Katalonien
Cava Brut Rosé
11 Euro
Das Weingut hat eine sehr sichere Handschrift und einen sich durchziehenden, konsequenten Stil. Hier ist nichts plakativ und pappfruchtig, eher karg und pur, wie die Böden, auf denen die Trauben wachsen. Bei diesem Rosado aus Garnacha negra und Pinot noir dominieren florale (Hibiskus) und würzige Aromen. Am Gaumen sehr präzise mit knackiger Säure und herrlich prickelnder Perlage. Diese Qualität ist so weit von den einfachen aufgesprudelten deutschen "Markensekten" entfernt! Eher klopft sie an die Tür der Champagnerhersteller und meldet sich laut und selbstbewusst zu Wort, denn im weltberühmten Gebiet zahlt man für solche Tröpfchen ähnlicher Güte mal ganz schnell das Dreifache - aber ganz schnell. Jetzt ischs gsagt.
25.10.2019
Oriol Rossell - Penèdes Katalonien
Cava Brut Cuvée Especiale
9 Euro
Der Einstiegscava des Weinguts. Etwas mehr Restsüße als sein Vorgänger, aber mit ca.5g immer noch sehr trocken. Seine prägnante Säure gibt ihm einen schöne Kernigkeit und eine wunderbare Frische, insgesamt ist der Grundwein etwas rustikaler und kerniger, die Perlage gröber als beim Reserva. 12 Monate Flaschengärung ergeben einen tollen Aperitifsekt, auch einen hervorragenden Essensbegleiter zu Fisch oder Tapas. Auch hier steht nicht die Frucht im Vordergrund, sondern die Frische, die Mineralität und die Purheit. Herrlich.
18.10.2019
Oriol Rossell - Penèdes Katalonien
Cava Brut Nature Reserva 2016
11 Euro
Endlich geht es los, lange musstet ihr warten, hier werde ich in den nächsten Wochen meine Lieblingscavas vorstellen, allesamt vom Weingut Oriol Rossell in San Marcal. Die Trauben für den Reserva stammen von kargen Kalkböden, die Cuvee wird aus den typischen Cava Rebsorten Xarello, Macabeo und Parellada hergestellt. Natürlich wird der Sekt nach der traditionellen Champagnermethode bereitet, handgerüttelt und ohne Dosage belassen. 20 Monate liegt der Sekt in der Flasche. Das Endprodukt ist somit zuckerfrei, f..ztrocken und ungemein frisch und mineralisch. Auf den ersten Schluck vielleicht etwas herb, aber ab dem zweiten setzt der Trinkfluss ein und das Genießen fällt leicht. Hier steht weniger Frucht im Focus, hefige, mineralische und florale Noten dominieren, ein frisch herber, karger Cava, der hervorragend zu Tapas und Fisch passt, aber auch pur getrunken begeistert - mich zumindest.
11.10.2019
Weingut Vollmayer - Baden
Rotling Secco
8,50 Euro
Wir sind zwar noch ein ganzes Stück von Weihnachten entfernt, aber irgendwie ist die Sektlust in mir erwacht. Da kommt mir der Rotling gerade recht. Rotling ist etwas Besonderes. Werden Rosé-Weine normalerweise aus Rotweintrauben hergestellt, so werden hier eine Rot- und eine Weißweinrebsorte miteinander gekeltert, in diesem Fall Regent und Müller-Thurgau. Der Regent gibt dem Secco die Würze und (Erd-)Beerigkeit, der Müller die helle Frucht und das Bukett. Eine ganz feine Perlage unterstützt die Aromatik. Da der Secco von den Vollmayers kommt, sind wir auf der sicheren Seite was die Dropsigkeit und Plakativität angeht, sie existiert schlicht nicht. Im Glas subtile Fruchtnoten, dezent floral und trocken genug, dabei im Abgang eine salzige Mineralität. Top!
04.10.2019
Agricola Molino - Piemont
Barbera d´Alba "Ausario" 2017
17,50 Euro
OK Leute, sorry, die Preislatte ist gefallen, soll aber eine Ausnahme bleiben. Das Stöffchen hier muss in den Freitagsschoppen, soll es meinetwegen ein Feierfreitag sein, oder ein Glücksfläschchen für abergläubische Weintrinker am Freitag den 13. . In vorherigen Schoppen präsentierte ich bereits einige Molino Weine aus dem Sortiment, allesamt tolle, straffe und sehr gute authentische Vertreter der Rebsorte oder der Region. Für piemonteser Verhältnisse haben die Molinos die Preise in einem sehr sehr geldbeutelschonendem Gefüge gestaltet und dabei immer tolle Qualität im Angebot. Der Barbara "Ausario" ist meiner Meinung nach das Sahnestückchen der Gebrüder, ein unglaublich komplexer und eleganter Barbera, der einen tollen Kirsch-und Gewürzduft verströmt. Im Mund passt alles, Säure, Struktur, Geschmack und Abgang, ein Hochgenuss. Mein kritischer Gaumen sucht ja immer gerne nach ebendiesem, aber auch gern nach dem Haar in der Suppe, hier konnte ich über einen ganzen Abend lang vergeblich suchen, nur genießen. Und wer diesen Wein getrunken hat wird den 17,50 Euro keine Träne nachweinen. Weinestallversprechen!
27.09.2019
Oriol Rossell Penedes Spanien
Beach Rosé 2018
7,90 Euro
Wer jemals einen Cava des Weinguts aus Sant Marcal gekostet hat wird diesen Stil im Beach Rosé wiederkennen. Trocken, schlank, saftig. Dieser Wein ist für "easy drinking" gemacht, das Etikett schick gestaltet und ansprechend auch für jüngere Käuferschichten. Aber der Inhalt unterscheidet sich eben fundamental von vielen gestylten Produkten, hier haben wir Handwerk in neuem Gewand, echter, gut gemachter Rosé, kein Zuckerwasser. Fruchtig, nach Wassermelone und Orangenzeste riecht dieser Wein, ist wie oben schon erwähnt extrem saftig und schlank. Fehlt nur noch das Meer, aber ehrlich, die nackten Füße im aufblasbaren Pool tun´s auch.
20.09.2019
Agricola Molino - Piemont
"Le Querce" - Dolcetto
13,50 Euro
Der kleine Süße, der so gar nicht süß ist. Der Dolcetto ist im Stahltank ausgebaut, unglaublich frisch, straff und saftig. Ein Alltagswein auf allerhöchstem Niveau, rotbeerig, kirschig, nach Mandeln und leicht nach Rosen duftend, mit feinen Tanninen aber ordentlich Druck. Der Mastersommelier Henrik Thoma beschreibt ihn als "Eisbrecher des Weinguts", als "Saftomat", einmal angefangen läuft es und läuft es und läuft es. Da kommen Salami, harter Käse und gutes Brot gerade recht, um den Trinkfluss immer mal wieder zu unterbrechen. Toller Wein.
13.09.2019
Weingut Vollmayer - Hitzigen Baden
Twiel Secco 2018
8,50 Euro
Die letzten Sonnenstrahlen einfangen, nochmals einen Secco raus, Sommer festhalten. Geht fantastisch mit diesem herrlichen Secco von den schon viel besprochenen Vollmayers. Der Perlwein ist fruchtig, leicht blumig, was man von der Müllerrebe kennt. Es kommt aber noch eine schöne, würzige Komponente mit hinzu, Vulkanboden eben. Außerdem ist der Grundwein nicht süß, was ihn sehr erfrischend macht. Sauber sind sie immer, die Tropfen des Weinguts, also was will man mehr? Da schaue ich mit leichter Wehmut auf die ersten Farbkleckse des kommenden Herbstes und genieße die letzten Reste des dahinziehenden Sommers. Na dann plopp...
06.09.2019
Domaine de la Bastide Saint Dominique - Südrhone
Cotes du Rhone 2018
8,90 Euro
Der Kleine. Der Feine. Ein einfacher Cotes du Rhone der sprüht vor Saft und Kraft und Lebendigkeit. Im Betontank ausgebaut duftet das Cuvee aus 60% Grenache und 40% Syrah nach Himbeeren und Cassis, eine wunderbare Kräuterwolke umschwebt zusätzlich den Riechkolben, es ist eine Pracht. Mit diesen Weinen habe ich meine Weintrinkerkarriere gestartet und obwohl ich mittlerweile sehr gerne schlanke und säurehaltige Rotweine trinke, bin ich mit den Weinen des Weinguts immer zufrieden und happy. Sie schaffen es glücklicherweise, die warmen und oft zu üppigen Rhoneweine so auszubauen, dass sie noch eine herrliche Frische mit sich bringen. Der 2018 ist noch ungestüm und besitzt manch Ecke oder Kante, wird sich aber in einem halben Jahr noch wesentlich trinkiger zeigen, mir macht´s jetzt schon Spaß.
29.08.2019
Domaine Champ Long - Südrhone Ventoux
Les Gressanes 2017
11,50 Euro
50% Roussane, 50% Grénache blanc, am Anfang sehr verhalten steigert sich dieser Wein von Minute zu Minute hinsichtlich seiner Intensität und seines Buketts. Über eine feine Holznote gesellen sich kräuterige und gelbfruchtige Aromen, leicht rauchig und immer dezent. Der Wein hat eine ausgeprägte Erdigkeit und gleichzeitig ist er straff und klar. Ein Understatementwein der auf den zweiten Schluck fasziniert und der eine gewisse Zeit braucht, um sich zu entfalten. Wenn jemand die Geduld und die Sensibilität mitbringt, um sich auf den Wein einzulassen, wird er reich beschenkt. Der "Les Gressannes möchte entdeckt werden. Ich habe mich schon mehrmals auf ihn eingelassen - und es nie bereut!
23.08.2019
Domaine Champ Long - Südrhone Ventoux
Tradition 2017
8,20 Euro
Der Einstiegsrote des Weinguts ist eine Cuvee aus 85% Grenache und 15 % Syrah und hier hat man schon alles, was das Weintrinkerherz begehrt. Kirschig, rotbeerig, im Vordergrund eine runde, pralle Frucht, schöne feine Tannine, frisch und würzig. Der Spätsommer kann jetzt so langsam in den Herbst übergehen, mit diesem Wein kein Problem. Kein Holz beeinflusst den überaus fruchtig himbeerigen Duft und den saftigen Charakter. So passt dieser Wein zur noch spätsommerlichen Wärme eines Grillnachmittags und anschließend hervorragend zur aufziehenden Kühle des Abends.
16.08.2019
Domaine Champ Long - Südrhone
Cuvee Speciale 2017
8,90 Euro
Der erste Wein den ich von der Domaine aus Entrechaux am Fuße des Mont Ventoux bespreche. Erstaunlich, denn dieses Weingut zählt zu meinen Topentdeckungen der letzten Jahre. Der junge Winzer Jean-Christophe Gely zaubert herrliche Ventoux Weine in die Flasche, diese Cuvee aus 70% Grenache und 30 % Syrah ist ein wunderbares Beispiel für seine Handwerkskunst. Die selektierten Trauben wurden natürlich von Hand geerntet und zum Teil in Beton und in Holz ausgebaut und später zu diesem wundervoll strukturierten Wein cuveetiert. Der 2016 wirkt noch jung und frisch, nach dem Öffnen braucht er Luft und ein wenig Zeit. Er besitzt eine herrlich kirschrote Farbe, ein würzig dunkelkirschiges Bukett, er riecht nach Walnuss, altholzig und unter der Feinheit zeigt der Wein eine staubige Rustikalität. im Mund spürt man Saftigkeit, Tannin und einen langen Abgang. Trotz seiner 14,5% ist der Wein nicht dick und fett. Der knochentrockene Ausbau macht ihn zum perfekten Essensbegleiter, natürlich passt dunkles Fleisch, Pilze, Gegrilltes und herzhafte Speisen. Mühsam, jetzt wieder übers geile Preis - Leistungsverhältnis zu sprechen, aber ich tu´s trotzdem. Ich bin froh, dass ich diesen Tropfen in meinem Sortiment habe.
09.08.2019
Domaine les Pins
Bourgueil 2017
9 Euro
Beim letzten Durchschauen der Freitagsschoppen stellte ich überrascht fest, dass ich in der letzten Zeit zum großen Teil deutsche Weine besprochen habe. Keine Frage, ich mag deutsche Weine sehr, aber die Keimzelle meines Weinestalls sind die französischen Gewächse. Deswegen werde ich in den nächsten Wochen die Weine vorstellen, die mir aus meinem Angebot besonders am Herzen liegen. Und das sind zahlreiche französische. Beginnen möchte ich mit einem außergewöhnlichen reinsortigen Cabernet Franc von der Loire. Ein schlanker, intensiver Rotwein, floralgeprägt mit vielen vegetalen Noten. Flieder, Veilchen, Unterholz, Gras, Tee, altes Holz, angedeutet teerige Noten. Als Frucht im Hintergrund Cranberries. Im Mund adstringierend und fu..trocken, dabei wärmend und extrem geschmackvoll. Die Tannine hinterlassen noch einen leichten Pelz im Mund, der Wein kann noch gut ein Jahr liegen, ich find´s jetzt schon mega! Ein saftiges Steak oder orientalisches Essen dazu (Falaffel, Köfte, Döner, Tajin...) und der Abend ist dein Freund. Gelegenheitsweintrinker sollten diesem Bourgeuil mindestens sieben bis acht Schlücke geben, dann läuft es auch da.
02.08.2019
Weingut Vollmayer-Baden
Spätburgunder 2017
9,20 Euro
Dekantiert ruhig, hier geht was! Dieser Wein kann mehr, als er beim ersten Riechen andeutet. Das Erste, was bei mir ankommt, ist Würze. Sojasauce oder Maggi. Dann Kirschfrucht, Schlehe, alles nicht plakativ, eher erdig und ruhig, konsequent schlank und konzentriert. Schneidet sicherlich durch fettige Speisen wie ein Skalpell. Ein typischer Vollmayerwein, unaufgeregt, ruhig, sauber und pur. Wunderbar. Gewachsen auf Vulkanboden, auf Terrassen zwischen Grün, Kräutern und gesunder Natur, mit Herzblut bewirtschaftet und naturbelassen. Reschpekt. Das beste Beispiel dafür, dass ein komplexer Wein nicht tiefdunkel und fett sein muss. Ein toller Roter aus Deutschland.
26.07.2019
Weingut Vollmayer-Baden
Dornfelder Kabinett 2015
8,90 Euro
Es gibt gewisse AHA-Erlebnisse in vielerlei Lebensbereichen und eben auch beim Weintrinken. Als ich mich über das Weingut Vollmayer vor mehreren Jahren schlaugemacht hatte, fiel mir bei den Rotweinen dieser Dornfelder auf, der mit 9,5 % Alkohol auf der Liste stand und mir ein müdes, vorurteilsbehaftetes und überhebliches Lächeln auf die Lippen zauberte. Das nächste, echte Lächeln zauberte mir dieser Wein, der mich so wirklich eines besseren belehrte, beim ersten Probieren auf die Lippen. Hier zuckert niemand auf, um den Alkohol nach oben zu treiben. Der Winzer traut seinen Trauben zu, mit niedrigen Alkoholwerten zu überzeugen. So entsteht Jahr für Jahr einer der meiner Meinung nach ungewöhnlichsten und pursten Weine die ich kenne. Die Nase ist vielschichtig, nach Wildbeeren duftend. Obwohl ohne Holz ausgebaut, riecht der Wein extrem würzig, deutet vielerlei Gerüche an, Kaffee, nussige Aromen, im Gaumen extrem saftig und aromatisch. Mannomann, ich spreche von 9,5 % Alkohol. Jedem, dem dies ein müdes Lächeln auf die Lippen zaubert, na ja, sollte diesen Freitagsschoppen noch einmal lesen und vor allem: Probieren!!!
19.07.2019
Weingut Vollmayer-Baden
Müller Thurgau 2017
7,90 Euro
Ich bin Vollmayer Fan. Deswegen werden die nächsten drei Freitagsschoppen echte Vollmayerschoppen. Ich mag das Pure und das Reine in den Weinen des Hegauweinguts, das Subtile und das Saubere. Den Müller Thurgau gibt es trocken ausgebaut und in halbtrockener Variante. Zweiteren habe ich im Glas, subtilfruchtig, Süße und Säure wunderbar ausbalanciert, frisch und leicht. Im Abgang leicht würzig , apfelig mit gelben Steinobstnoten, mit 11% herrlich luftig. Ein Genuss.
12.07.2019
Weingut Klumpp
Cuvee No.1 2017
9,50 Euro
Der Aufstieg des Weingut Klumpp hat schon etwas Unheimliches. Angefangen als kleiner Betrieb, hat Klumpp Senior 1982 das Gut vom Hobbyweingut zum Vollzeitbetrieb transformiert. Seit dem Einstieg seiner beiden Söhne Andreas und Markus geht's noch schneller nach oben. Mittlerweile kein Geheimtipp mehr, haben sich die Bruchsaler längst an die Spitze der badischen Winzerszene gekeltert und streben dies nun für die deutsche Weinszene an. Ein Grund dafür ist die seit Jahren ausgezeichnete Qualität der gesamten Kollektion und auch die typische Klumppsche Handschrift, die man eindrucksvoll in den Weinen wiedererkennen kann. Immer frisch, schlank und intensiv, mit Tiefe und Mineralität, tolle Weine schon im Gutsweinbereich, noch beeindruckender die Lagenweine. Das Cuvee No.1 ist ein Klassiker, aus drei verschiedenen Rebsorten (Lemberger, Cabernet Sauvignon, St.Lauernt) hergestellt. Ein frisches, kräuterwürziges und dunkelbeeriges Bukett, intensiv und duftend, strömt aus dem Glas. Noten von Holz, Tabak und Schwarztee (vom Fassausbau kommend) gesellen sich dazu, im Mund die typisch kernige und klare Stilistik. Dem Wein tut Luft gut, die anfänglich noch etwas nebeneinander stehenden Aromen wirken nach etwas Belüften sehr viel eingebundener und harmonischer. Ein toller Wein.
05.07.2019
Weingut Plag
Pinot blanc Secco 2018
6,50 Euro
Schon wieder Plag. Schon wieder heiß. 32 Grad Celsius. Ich sitz im Schatten, schnüffle am Secco. Weiße Blüten, schöne Frucht, im Mund saftig, würzig, präsent, lecker und erfrischend. Sauber gemachter Perlwein kann doch eine Wonne sein. Ich brauche sie nicht, die Aldiwässerchen, pseudo Prosetscho und was es sonst noch alles Grausiges gibt. Ein aufgeperlter, schön nachhaltig hergestellter Grundwein eines Winzers, der sein Handwerk versteht, das lasse ich mir gerne an so manch heißem Tag die erhitzte Kehle runterrinnen. Kostet zwei, drei Euro mehr als die Zuckerwässerchen der Großkonzerne, macht aber soviel mehr Spaß! Deswegen schon wieder Plag!
28.06.2019
Weingut Ellermann-Spiegel - Pfalz
Windrosé Gutswein 2018
6,80 Euro
Herrliche Lachsfarbe ins Pink tendierend, riecht herrlich frisch nach Erdbeeren, Himbeeren und Hagebutte, versteckt nach Minze. Minimales Restsüßeschwänzchen, ansonsten saftig und ausgewogen, schön kalt muss der auf den Tisch, bei Sonne und einer leichten Meeresbrise ( See tut es auch - notfalls Pool ), umgeben von Grillgut und netten Menschen. Das Ganze kommt als Gutswein in die Flasche für knapp sieben Euro? Im letzten Freitagsschoppen staunte ich über die Qualitäten der Südtiroler Genossenschaften. Ellermann war noch vor 10 Jahren Fassweinhersteller, besitzt ca. 40 Hektar und steigt mit dem Einstieg von Frank Spiegel qualitativ jedes Jahr eine Stufe nach oben. Die Weinberge sind da, und wo früher Fasswein produziert wurde, setzt man jetzt auf Qualitätsweinbau, was durch perfektes Weinbergsmanagement tatsächlich funktioniert. Hut ab, die Masse in Klasse zu transformieren ist schon eine tolle Leistung. Und Anspruch des Weinguts scheint es auch zu sein, die Preise moderat zu halten. Muss ich gar nicht nach Südtirol schauen - soooorry!
21.06.2019
Cantina Tramin Südtirol
Selida Gewürztraminer 2018
10,40 Euro
Seit 20 Jahren entwickeln sich die Genossenschaften in Südtirol von Jahr zu Jahr hinsichtlich der Qualität, und was die meisten der großen Player mittlerweile in die Flaschen füllen, ist schon erstaunlich. Tropfen unter 8 Euro sucht man deshalb meist vergeblich. Präzision, Hingabe, Vertrauen und Kreativität schreibt sich die Südtiroler Winzergenossenschaft Tramin, die von ca. 300 Winzern beliefert wird, auf ihre Fahnen. Der Gewürztraminer "Selida" (kleines Gehöft) wurde trocken ausgebaut, hat eine klare strohgelbe Farbe und einen betörenden Rosenduft mit schönen tropischen Noten. Gleichzeitig bringt er nussige und schöne würzige Noten mit, wie bei einer guten Fleischbrühe. Die 14% aus dem heißen Jahrgang 2018 merkt man, der Wein besitzt eine angenehme Wärme, schmeckt aber nicht spritig. Er besitzt eine angenehme Säure und durch den trockenen Ausbau fehlt ihm jegliche Dekadenz und Üppigkeit, die manche Bukettweine erschlagen. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir wünschen, dass unsere deutschen Genossenschaften so akribisch qualitätsorientiert arbeiteten - oder vielleicht würde ich mir auch einfach noch ein Gläschen Selida wünschen - ist erfolgsversprechender.
14.06.2019
Weingut Plag - Kürnbach Baden
Riesling Premium 2017
7,50 Euro
Phillip Plag schätze ich seit jeher für seine leckeren und feinen Rotweine, aber auch seine weißen Tropfen sind aller Ehren Wert. Dieser Riesling hat eine wunderbar frische Pfirsich- und Zitrusnase mit der typischen Rieslingnote. Im Mund saftig explodierende Frische, präsente aber angenehme Säure, extrem ausgewogen und schlicht lecker. Hier trifft der überstrapazierte Begriff "Trinkfluss" mal wirklich zu. Gleichzeitig bringt der Wein eine feine Mineralität mit, was sicherlich an den hochwertigen, auf Muschelkalkböden gewachsenen Trauben liegt. Von Glas zu Glas bewundere ich die Kunst, so einen Tropfen für 7,50 Euro in die Flasche zu füllen. Was bleibt ist Schmatz, schmatz, schmatz...
07.06.2019
Vignobles Arbeau - Cotes du Fronton
On l´appelle negrette 2015
10,90 Euro
Hoppla - die erste Nase ist intensiv, extrem würzig, etwas teerig, nach Zwetschgen und Veilchen duftend. Und der erste Schluck ist herb, unverfälscht und pur. Kein Liebchen, ein saftig frischer Trinkwein aus der selten reinsortig ausgebauten Negrette Traube, unfiltriert und echt. Perfekt zu deftigen Wurst- und Käseplatten, leicht gekühlt ein Hochgenuss. Das Schöne daran ist - auch ein Anspruch des Freitagsschoppens - dass man sich vertiefen kann in dieses Stöffchen: Gewürze, Curry, fleischig saftige Noten und ganz viel Mineralität - alles drin. Für diese Qualität ein echtes Schnäppchen.
"Et ici, chez elle, a Toulouse, on l ´appelle negrette".
"Et ici, chez nous a Weingarten, on l´appelle saulecker."
31.05.2109
Agricola Molino Piemont-Italien
DOCG Barbera d´Asti Loreto 2018
13,90 Euro
Es gibt ja hierzulande die leidige Mär der Piemont Kirsche , die in mancher deutschen Schnapspraline ihr zwielichtiges Eigenleben führt. Wie neidisch wäre "mein Schatz" auf diesen Duft und diesen Geschmack. In der Nase feinkirschig und leicht schokoladig, im Mund samtig, fein, lecker und ausgewogen. Hier zeigt die Barbara Traube ihr Potenzial, im Stahltank ausgebaut, weit weg von den überholzten Barriquemonstern. Feinheit und Frische statt Brutalität und Maskerade. Ein Hochgenuss, findet mein echter Schatz im Übrigen auch, und Frauen haben ja im Allgemeinen - und in diesem Fall besonders - immer recht.
24.05.2019
Agricola Molino - Piemont Italien
Selvaggia 2018 DOC Piemonte Rosso
13,50 Euro
Zugegeben, jetzt reißen wir fast die finanzielle Obergrenze des Schoppens, aber bei diesem Wein ist meine weit größere Sorge: Wo um Gottes Willen sind die Salami, die Antipasti - und der Käse? Herb, saftig, klar, kantig, intensiv ist er. Nur nicht schwer und plump. Eine Schönheit auf den zweiten Schluck. In Höchstform leicht gekühlt (12-14 Grad) mit Wurst und Käse bringt der Nebbiolo die elegante Sprödheit und Strenge und der Barbara die Säure und Frische. Wer noch zweifelt schaut sich nach der ersten Flasche das Etikett an, legt mit einem wohligen Grinsen dann garantiert das zweite Flascherl nach und erfreut sich am Hochgenuss. "Selvaggia" bedeutet wild, es liegt an uns, das Biest zu zähmen;)!!!
17.05.2019
Agricola Molino - Piemont Italien
DOC Arneis Sibilla 2018
11,90 Euro
Meine ersten Händlerweine darf ich in den nächsten drei Freitagsschoppen vorstellen. Vom renommierten Hamburger Mastersommelier und passionierten Weinhändler Hendrik Thoma beziehe ich nun diese italienischen Weine aus dem Piemont, da ich noch ein paar italienische Tröpfchen ins Sortiment aufnehmen wollte. Bei Hendrik Thoma bin ich schon seit Jahren Privatkunde und schätze seine Weine außerordentlich, die er im Internet unter "Wein am Limit" vermarktet. Dieser Arneis von den Gebrüdern Molino gekeltert duftet herrlich frisch und fruchtig nach Birne, Zitrus und leicht nach Ananas. Die piemonteser Rebsorte wäre beinahe ausgestorben, zähmte früher so manchen Barolo und wurde in den 90ern von Topwinzern wiederentdeckt. Seit 1991arbeiten die drei Brüdern Tommaso, Franco und Dario auf ihrem vom Vater erworbenen Weingut und so lassen sie Jahr für Jahr diesen herrlich duftigen und säuremilden Wein entstehen. Serviert in einem großen Glas (Burgunder) entfaltet er sich und zeigt was er kann, ein Freitagsschoppen mit Anspruch und Eleganz. Danke Hendrik!
10.05.2019
Weingut Vollmayer - Baden
Bacchus 2018 feinherb
8,50 Euro
Ehrlich gesagt hätte ich auch nicht gedacht, dass ich so schnell einen feinherben, also fast halbtrockenen Weißwein hier bespreche, aber nachdem ich die Tropfen der Vollmayers probiert hatte wurde es Zeit. Im höchsten Weinberg Deutschlands gewachsen mit Blick auf den Hohentwiel wird aus diesen Bacchustrauben ein ungemein fruchtig frischer Weißwein gekeltert - natürlich biologisch. Wer einmal an einem sonnigen Frühlingstag durch die Weinberge der Vollmayers spazierte, staunte sicherlich nicht schlecht über die Käferchen, Bienen, Kräuter und Blumen, die man unterwegs zu Gesicht bekam. Der Bacchus duftet eher exotisch nach kandierter Ananas und kräuterig dazu und ungemein sauber und frisch liegt er im Glas. Beim Trinken kommt zu einer angenehmen Süße, die zu der üppigen Frucht gut passt, eine erfrischende Säure dazu. Und irgendwie sind die Vollmayerweine so bekömmlich, dass man gerne mal ein Glas mehr trinkt. Ach, da könnte ich selbst zum Bacchus werden!
03.05.2019
Domaine de la bastide Saint Dominique
IGP mediterranee Roussanne 2016
6,50 Euro
Der weiße Gutswein ist ein reinsortiger Roussanne, der sich schön strohgelb im Glas präsentiert. In der Nase reifer, gelber Apfel und leichte Ananastöne, nussige Aromen, ausgewogen und ansprechend. Im Mund schön sanft mit einer angenehmen weichen Säure, gut für Menschen mit Sodbrennen, die den Riesling meiden müssen. Ein herrlicher Wein zu Gemüse und Fisch, aber auch zu Pasta und Pizza und zu allen Antipasti Gerichten passt er auch hervorragend. Und zum Sommer. Seufz. Schluck. Lach.
26.04.2019
Weingut Plag
Lemberger Premium 2016
8,20 Euro
Ach wie langweilt mich das Rotweinbashing der deutschen Rotweine von denen die´s besser wissen. Klar trinke ich auch gerne die würzig-kräftigen Geschosse unserer südlichen Nachbarn, aber kategorisch die deutschen Roten abzulehnen ist albern. Vor allem verwehrt man sich Genüsse wie den Lemberger vom Weingut Plag aus Kürnbach. Die Premiumlinie ist die zweite der vierstufigen Qualitätspyramide des Weinguts. Vor 6 Jahren übernahm Philipp Plag die Leitung des Weinguts und er hat seitdem ordentlich an der Qualitätsschraube gedreht. Das fiel auch den Weinkritikern auf. Gerd Eichelmann bewertete das Weingut 2018 mit 3,5 Sternen, somit zählt das Weingut zu den Topweingütern im Kraichgau. Das passt zu diesem Top Wein:
Elegant, fein, kirschfruchtig mit der typischen Kräuterwürze die gute Lemberger so gerne besitzen. (Das hier ist ein Guter!!!) . Dazu eine Frische und Saftigkeit die nach mehr verlangt. Nach mehr Wein, nach mehr Essen, nach mehr Genuss, nach mehr Liebe, nach mehr - jetzt wird's albern, so albern wie das Rotweinbashing.
19.04.2019
Domaine de la Bastide Saint Dominique
Cotes du Rhone villages 2017
9,50 Euro
Über die Weine der Familie Bonnet aus Courthezon neben Châteauneuf du Pape gelegen habe ich schon geschrieben, dies hier ist mein Lieblingswein des Weinguts. Die Cuvee aus Grenache, Carignan, Syrah und Mourvedre ist ein Rhonewein, der die Quadratur des Kreises schafft. Er kombiniert die Wärme und Würze der Region mit einer schönen Frische, die den Wein trotz 14,5% nicht schwer, dick und wuchtig macht. Die gekochten Früchte in der Nase sind nicht verkocht, kein Holz "stört" die warmen Fruchtnoten und die Kräuterwürze, die dieser Wein so schön präsentiert. Für mich ist das Südrhone pur, intensiv und würzig. Warum sich vor dem berühmten Nachbarn verstecken?
12.04.2019
Oriol Rossell Penedes Katalonien
Xino Xano negre 2017
5,50 Euro
Das Weingut Oriol Rossell ist bekannt für feine Cavas, die ich bei Gelegenheit hier vorstellen werde. Die Familie produziert auf ihrem Weingut auch verschiedene Weine, und hier haben wir ihren Gutswein, den es in rot, weiß und rosé gibt. Xino Xano bedeutet gemächlich Schritt für Schritt vorankommen, no koin Stress! Ein Tageswein par excellence, unkompliziert aber nicht langweilig, nicht zu schwer aber nicht dünn, mit feiner dunkler Beerenfrucht und leichter Holznote, das alles handgelesen in kleinen 20 Kilokisten und biologisch angebaut. Nicht umsonst zeigt sich die Familie in Scherenschnitt auf dem Etikett, selbst der einfache Wein wird mit aller Sorgfalt und Liebe bereitet.
05.04.2019
Reseve de la bastide Saint Dominique
Rose Centrifolia IGP Mediteranne 2018
6,50 Euro
Freunde, jetzt kann der Sommer kommen. Der Rose hat schon eine fast quitschige Nase, extrem fruchtig, Pflaume, Sauerkirsche und Blutorange, durch die Kaltvergärung eine leichte Eisbonbonnote die noch erträglich ist. Saftig geht es weiter im Mund, hier zeigt dieser einfache Rose, wie erfrischend er sein kann. Die feine präsente Säure lässt einen schmatzend zurück, wartend auf das Gegrillte das da hoffentlich bald kommen mag, in der Zwischenzeit das nächste Gläschen, wartend auf das Gegrillte, dass da kommen mag, und noch ein Gläschen, wartend....
29.03.2019
Society Agricola Bulichella,
Tuscanio 2016
Vermentino Costa Toscana
11,50 Euro
Achtung Gelegenheitsweintrinker, hier kommt eine Herausforderung! Kein birnig fruchtiger Grauburgunder, kein zugänglicher Lugana, nein, ein frecher, aufdringlicher und intensiver Vermentino. Schon die erste Nase schockt: Harzig, herb, Limettenschale, feuersteinig, heller Tabak, Schwarztee, alles drin. Hier ist kein fruchtiger Wein im Glas, aber eine Aromenfülle, die keine Frucht braucht strömt einem entgegen. Im Mund ungemein frisch, grasig und saftig, immer noch herb und eigen, aber herrlich anders und derb. Eine wunderbare Abwechslung zu den fruchtig süßen Mainstreamweinen, hier tobt der toskanische Bär, aber nicht der Gummibär. Dazu Gemüse, Fisch oder weißes Fleisch!
22.03.2019
Chateau du Claouset
AOC Bordeaux supérieur 2016
8,50 Euro
Frischbeerig kirschig würziger Duft mit feinen Holz- und leichten Raucharomen, leicht vegetabile, nach Laub duftende Nuancen, straff mit gutem Säurezug und schönem kräftigem Tannin, wie immer saftig und lecker, schreit nach einem Stück Käse oder einem gebratenen Stück Fleisch. Kann man noch gut 5-6 Jahre lagern, aber glücklicherweise schmeckt der Wein jetzt schon prächtig. Die Brüder Laurent und David Siozard produzieren mittlerweile auf drei Chateaux, Claouset ist ihr Brot und Butter Weingut auf dem die Gutsweine entstehen und das schon seit 1830 von der Familie bewirtschaftet wird. Es liegt in Entre deux mer 5 km neben den Weinbergen der berühmten Ortschaft St.Emilion. Das Cuvee aus 90%Merlot und 10% Cabernet Sauvignon stammt von 5 Hektar tonig - kalkigem Boden, dieser wird sanft bewirtschaftet nach der terra vitis Methode, damit die Insekten auch etwas davon haben. So lebhaft wie der Weinberg ist auch dieser Wein - herrlich.
30.11.2018
La Bastide Saint Dominique IGP Mediterannee
Syrah-Merlot 2017
7,50 Euro
Die Weine der Familie Bonnet aus Courthezon an der südlichen Rhone begleiten mich schon viele Jahre, die Qualitäten der Rhone-, Rhone Villages- und Châteauneuf du Pape Gewächse sind schon immer außergewöhnlich und diese gehören zum ganz festen Bestand des Weinestallsortiments. In den letzten drei Jahren wurde die Qualität insgesamt noch einmal deutlich verbessert, und als ich im Sommer die Weine im Weingut verkosten durfte, war ich sehr überrascht über das Niveau der mir noch unbekannten Weine des Einstiegsbereichs. Das Weingut bietet quasi vier "Gutsweine" an, einen weißen Rousanne, einen Rose, einen Grenache vielles vignes und diesen Syrah - Merlot. Obwohl ein IGP Mediterannee, dessen Einzugsgebiet ja doch recht groß sein kann, hat der Wein einen ganz südrhonetypischen Charakter: Eine extrem würzige, Bouquet garni kräuterige Nase, vom Merlot die Pflaume und etwas Süße und vom Syrah die würzige, fleischige Seite, fruchtig, komplex, mundfüllend, dabei nicht breit und schwer sondern durchgegoren, trocken und - wie alle Freitagsschoppen - unkompliziert und extrem süffig. Ein Biowein, über den Preis verlier ich kein Wort, feier gemeinsam mit einem Lämmlein vom Grill diese Entdeckung. Etwas makaber aber deliziös - und auch die anderen drei Schätzchen warten auf den baldigen Plopp im Freitagsschoppen! Außerdem ein schickes Etikett und eine noch schickere Homepage.
23.11.2018
Domaine de Rabelais, Touraine Sauvignon 2017
Domaine de Rabelais, Touraine Gamay 2017
je um die 5 Euro
Oh Mann, eigentlich wollte ich ja immer eine Flasche anpreisen, aber hier hat es mich echt gepackt. Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben, so erging es mir im Sommer bei unserer Frankreichreise. Auf dem letzten Campingplatz an der Loire wurde mir zum Essen ein so leckerer, frischer und saftiger Wein serviert (zum Burger), dass ich mich gleich aufmachte, das im Nachbarort ansässige Weingut zu besuchen. Ich wurde freundlichst empfangen von der jungen sympathischen Marina Chollet und ihrem Mann Cedric , die das 20 Hektar Familienweingut wieder in 4. Generation bewirtschaften, gelegen in der gänzlich unbekannten AOC Touraine Mesland, in der Miniortschaft Ozaine. Hier bekam ich frische, saftige vin de soif, also Saufweine ins Glas, von denen diese beiden meine Favoriten sind. Ein fruchtiger, säurefrischer Sauvignon Blanc mit Pfirsichnoten und weißen Blüten und einer wunderbar erfrischenden Leichtigkeit, den ich als Daueraperitif im Urlaub und auch hier etablierte (extrem geil auch mit Eiswürfel und einem Schuss Grapefruitsirup) und der Rote, ein Gamay, ebenso frisch und herrlich unkompliziert zu trinken. Auf eine etwas herbe, kräuterig rotbeerige Nase folgt ein vollmundiger, rotfruchtiger und - auch wenn ich mich wiederhole- extrem saftiger erfrischender Wein. Ich sage euch: Als Aperitif der Sauvignon, dann gekühlter Gamay mit einem Kräuterbrathuhn aus der Röhre. Zum Niederknien.
Ganz ehrlich, Familienweine für um die 5 Euro die Flasche!? Discounter ade!
17.05.2018
Chateau le barry
Bordeaux Supérieur 2016
6,50 Euro
Ach wie herrlich, dieser Bordeaux. Er stammt auch aus dem "Petit Paradies" der Familie Jacqueline und Claude Brieux, ihrem kleinen Stückchen Land, welches sie vor nun knapp 30 Jahren zu ihrem eigentlichen Weingut Chateau Milland Montlabert in St. Emilion dazugekauft hatten. Saint Genes de Fronsacs liegt ca. 35km nordöstlich von Bordeaux und auf ton- und kalkhaltigem Boden werden die Trauben für diese Cuvee angebaut und von Hand geerntet. Es besteht aus 80% Merlot und je 10% Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Daraus entsteht ein ungemein frischer, nach roten und dunklen Beeren duftender Wein, der als würziger und gehaltvoller Abendwein eine Menge Freude macht. Zum Vespern oder zum Grillen ideal. Paradiesischer wird es einem nur noch ums Herz, wenn man den fairen Preis für dieses handwerklich gekonnt gemachte Schlückchen Frankreich sieht: Jacqueline und Claude verkaufen ihren Chateau le Barry für 6,50 Euro an den Endverbraucher!!! Da kannste den Discounter zu machen, den brauchen wir nicht mehr. Ätsch.
15.04.2018
Esquisse
Jaqcues Rouze, Reuilly
Pinot noir 2015
9,30 Euro
Pinot noir aus dem Burgund ist ein etwas schwieriges Thema, keine Chance hierbei brauch- beziehungsweise bezahlbare Tröpfchen für den einfachen freitaglichen Weingenuss zu finden. Vielversprechender sieht es allerdings etwas nördlicher aus, in der kleinen AO Reuilly. Diese zählt zur Region Touraine die zum großen Gebiet der Loire gerechnet wird. Hier befindet sich das Weingut des 150 kg Winzers Jacques Rouze. Der Schwerpunkt seiner Produktion liegt auf frischen, feinen und fruchtigen Sauvignons blancs, typisch für die Region. Seine Rotweine - allen voran der im Eichenfass ausgebaute Esquisse- sind allerdings auch zu beachten. Dieser riesige und mächtige Winzer schafft es, extrem filigrane und feine Weine zu keltern, und so präsentiert sich auch dieser Pinot . "Esquisse" heißt Andeutung, Skizze, und in der Nase habe ich verspielte, feine, angedeutete Nuancen von hellen Kirschen, durchwoben von Gewürzwölkchen (Wacholder, Pfeffer), alles präsentiert sich ungemein luftig und ätherisch, dazu duftig und frisch. Auch das Holz im Bukett ist skizziert , nicht überpräsent, trägt einen Hauch Vanille bei. Der Wein schmeckt elegant, schlank und hat ein präsentes und präzises Säuregerüst. Ein fantastischer Abendwein- toll zum Vespern mit Wurst, Käse und lecker Brot, auch zu Schmorgerichten. Wochenende.
15.03.2018
Weingut Eymann
Alter Satz 2017
7,50 Euro
Dieser Alte Satz vom biodynamischen Betrieb aus Gönnheim in der Pfalz wurde gekeltert aus den drei Traubensorten Riesling, Silvaner und Gewürztraminer. Die Eymanns haben die uralte Tradition des Alten bzw. Gemischten Satzes wieder aufleben lassen. Die Reben stehen zusammen in einer Parzelle wild durcheinander und werden zusammen gelesen und gekeltert. Das vermindert das Risiko für diverse Krankheiten und gleicht den Reifegrad aus. Alles wird von Hand gelesen, spontan im großen Holzfass vergoren. Daraus entsteht eine ungemein süffige Cuvee, mit Zitrusaromen, einem Hauch tropischen Früchten und etwas gelben Kernobst. Der Wein riecht sehr würzig, ein Touch Sojasauce ist auch wahrnehmbar. Im Mund dann die typische Eymannstilistik: Saftig, ungemein frisch, mit gutem Säuregripp und spürbar salziger Mineralik. Für einen Gutswein eine tolle Qualität, der Preis von 7,50 Euro unglaublich menschenfreundlich - Danke für dieses Tröpfchen.
Essen: Sehr kompatibel, geht gut mit Schwein, auch zu Gemüsegerichtenh toll.
15.04.2017
Domaine Bel Avenir 2015
Regnie Beaujolais
8,50 Euro
Liberte, egalite, Beaujolais!!!
Beaujolais kenne ich von früher, als günstigen Lunkwein, dünn, süßlich, süffig, Kopfweh.
Der Regnié der Domaine Bel Avenir zeigt sich im ersten Moment verschlossen, etwas säuerliche Noten kommen aus dem Glas. Nach und nach erscheinen Sauerkirschnoten, ätherische Akzente, Leder, zusätzlich leicht bananige Töne. Im Laufe der Zeit gesellt sich noch eine leichte Graphitnote hinzu. Insgesamt ist sein Duft recht verhalten , fast schüchtern. Im Mund setzt sich die frische Säure durch, saftig ist er und appetitanregend. Auch die Graphitnoten habe ich im Mund (wie an einer Bleistiftmine gelutscht). Dieser Wein ist recht einfach, aber saftig, passt sicher hervorragend zu einem saftigen Stück kurzgebratenem Rind oder Schwein. Für 8 Euro zu empfehlen, als Essensbegleiter top.